Ist Apple wirklich „Agile”?

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Sohrab Salimi

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Wir wussten schon immer, dass Apple ein agiles Unternehmen ist. Apple hat fortlaufend die Musikindustrie, den Mobilfunktsektor und den Tablet-Markt sowie sich selbst verändert. Aber ist Apple wirklich agil im Sinne des Agilen Manifests? Es ist nämlich auffällig, dass man Apple bei keiner der typischen Agile-, Scrum-, Lean- oder Kanban-Konferenzen findet. Ist es möglich, dass Apple ohne „Agile” agil ist?

Dank Adam Lashinksys grandiosem neuen Buch Inside Apple wissen wir es jetzt. Apple ist Agile.

Der Product Owner von Apple

Sogar Außenstehenden ist klar, dass Steve Jobs gemäß der Scrum-Terminologie der Product Owner von Apple war. Er war derjenige, der die Dinge entwarf, die die Kunden begeistern sollten.

Lashinsky bestätigt das. „Apple entwickelte die Produkte für Steve”, erklärte ein ehemaliger Software Engineer von Apple. „Das ist keine Übertreibung. Steve war der Nutzer, um den sich alles drehte – alles wurde für ihn entwickelt.” Die größte Herausforderung für Apple ist es, einen neuen Product Owner zu finden – oder vielleicht sogar mehrere.

Teams klein halten

Bei Agile geht es darum, in kleinen Teams zu arbeiten. Für Google war genau das eines der größten Probleme. Bei Apple funktionierte es jedoch hervorragend.

Laut Lashinsky vergibt Apple regelmäßig große Projekte an kleine Gruppen. Beispielsweise wurde der Code für die Konvertierung des Safari Browsers für das iPad – eine Mammutaufgabe – von nur zwei Personen geschrieben.

Klare Zuständigkeiten

Das Konzept von Verantwortlichkeiten, eines der wichtigsten Werte des Agilen Manifests, ist fest in der Abkürzung „DRI” bei Apple verankert. Sie steht für „Directly Responsible Individual” und bezeichnet die Person, die zur Verantwortung gezogen wird, wenn bei der ihr zugewiesenen Aufgabe etwas schief geht.

In kurzen, iterativen Zyklen arbeiten

Lashinsky beschreibt in seinem Buch nicht, wie die Softwareentwicklung gemanagt wird. Der Produktionsablauf erinnert jedoch sehr an Scrum.

Einige wichtige Manager bei Apple haben ihren Sitz zwar in Cupertino, Kalifornien, verbringen aber einen Großteil ihrer Zeit in China, wo Apple seine Computer und Mobilgeräte produzieren lässt. Sobald Apple mit dem Designen, Herstellen und Testen eines Produkts fertig ist, wird der gesamte Vorgang wiederholt. Er findet seinen Höhepunkt alle vier bis sechs Wochen in einem Treffen der wichtigsten Mitarbeiter im diesem Werk in China. Es ist die Aufgabe eines Engineering Program Managers, die beteiligten Hardware- und Softwareentwickler an einen Tisch zu bringen und die neueste Betaversion des Produkts zurück nach Cupertino zu bringen, um sie dort den leitenden Angestellten vorzustellen. Danach fliegen die Manager wieder zurück nach China und wiederholen den Prozess.

Kein mittleres Management

Unter der Leitung von John Sculley wurde Apple immer bürokratischer. Es gab mehrere Gremien, die sich mit den verschiedenen betrieblichen Vorgaben befassten. Im Management entstanden immer mehr „Privatreviere”, in denen man sich selbst um die Finanzen kümmerte und die manchmal sogar vollkommen gegensätzliche Agenden hatten.

„Das Problem bei Apple waren nicht die individuellen Mitarbeiter”, sagte Jobs. „Wir mussten etwa viertausend mittlere Manager loswerden. Technisch begabte Leute machten Karriere und wurden Manager.”

Weniger Leute sollten für die Finanzen verantwortlich sein

Indem nur noch wenige Mitarbeiter mit der Gewinn- und Verlustrechnung betraut wurden und es mehr Eigenverantwortung gab, schuf Apple ein Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter animiert wurden, großartige Arbeit zu leisten, anstatt nur aufs Geld zu schauen.

Unter der Leitung von Steve Jobs war nur eine Führungskraft für die Gewinn- und Verlustrechnung zuständig – der „Chief Financial Officer”. Dadurch, dass sich nur noch eine Person um die Finanzen kümmerte, stellte Jobs sicher, dass sich die anderen Mitarbeiter auf ihre jeweiligen Stärken konzentrieren konnten.

Eine „agile” Organisation

Letztendlich geht es bei dem Agilen Manifest nicht um einen bestimmten Prozess. Es geht eher um gewisse Werte, bei denen Kompetenzen berücksichtigt werden und die das Beste in den Leuten hervorbringen.

In diesem Sinne ist Apple wirklich agile.

Der folgende Text stammt aus dem Blog von Forbes und wurde von uns ins Deutsche übersetzt.

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